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Gedanken zu meiner Arbeit

 

Es ist nicht Sinn der Malerei, viel darüber zu reden, sonst könnte man die Bilder „sagen“ und müsste sie nicht mehr malen. Dennoch möchte ich ein paar Worte zu meinen Bildern verlieren, um den Einstieg zu erleichtern.

Mein Weg zur Malerei war unkonventionell. Ich ging nicht auf gewohnten Pfaden, sondern erlernte das Handwerk bei Arrigo Wittler, der mir in einer intensiven Privatausbildung das Malen und Zeichnen mit seinen unterschiedlichsten Techniken lehrte. Bei Arrigo Wittler im Atelier lernen hieß Techniken erlernen. Sein Credo lautete: Wer mit dem Material umgehen kann, kann all seine Gedanken sofort umsetzen. Somit hat er mir eine Basis gegeben, die mir erlaubt, all meine innersten Essenzen auf die Leinwand zu bringen.

Unsere Erde wird durch die Globalisierung immer kleiner, das bringt nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch Gefahren und neue Herausforderungen. Wir müssen lernen, alle Kulturen zu verstehen, um ein Miteinander ohne Missverständnisse und Kriege möglich zu machen. Aufgabe der Kunst ist es, dafür einen Anstoß zu geben. Der Mensch muss sich mit all seinen ihm möglichen Fähigkeiten einbringen, um ein neues Miteinander anzuschieben. Wir sind sowohl Menschen unserer Umgebung als auch Weltenbürger und müssen dies vereinen.

Das intensive Studium kunst- und geisteswissenschaftlicher Bücher des 20. Jahrhunderts, vor allem Jean Gebser, aber auch Karl Jaspers und den Psychologen C.G. Jung haben mein Denken entscheidend geprägt. Sie haben die modernen Wissenschaften in ihr Werk integriert und somit Antworten auf viele Fragen gegeben. Seit Einstein ist die Raum-Zeit- Gleichheit aufgehoben und die modernen Forschungen werfen ein neues Licht auf unser alltägliches Leben. Der Satz des Anaxagoras „Jegliches ist in jeglichem“ enthält bereits das Extrakt der modernen Forschung. Das Durchdrungensein von jeglichen Dingen mit den gleichen kleinsten Elementarteilchen, mit den gleichen, kleinsten Bausteinen, die Energie, die uns alle gleichermaßen durchströmt, ob Mensch, Tier, Pflanze versuche ich optisch darzustellen. Wir sind alle gleich, wir sind mit allen verbunden, da wir alle im Kleinsten gleich sind und doch sind wir Individuen. Auch wenn wir es im täglichen Leben nicht wahrnehmen, ist es vorhanden und das Wissen darum fordert ein Umdenken.

Diese Gedanken, umgeformt in eine optische Ausdrucksweise erfordert eine neue Art der Komposition, ein Wechselspiel von Harmonie und Disharmonie. Durch das raumzeitfreie Ganze entstehen neue Gestaltungen, die ihre Mitte, ihre gewohnte Perspektive verlieren und dadurch an Ganzheit gewinnen. Die Aufteilung der Fläche durch Licht und Schatten, Linien und das variieren gleicher Bausteine und unterschiedlicher Konstellation ist daher Hauptanliegen meiner Malerei.

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